Der Wandel der Stadt

Der Hammerherr Andreas Töpper bringt den letzten großen Aufschwung.

Fast ein ganzes Jahrhundert hielt die letzte Hochblüte von Scheibbs an. Ihren Beginn markiert das Jahr 1817, als der große Hammerherr Andreas Töpper die Liegenschaft des heutigen Schlosses Neubruck am Zusammenfluss von Erlauf und Jeßnitz erwarb.

Durch handwerkliches Geschick und wirtschaftliche Tüchtigkeit brachte es Töpper zu beachtlichem Vermögen. Seine Eisenwaren fanden in der ganzen Monarchie Abnehmer, zur Hochblüte seines Unternehmens beschäftigte er im Erlauf- und oberen Ybbstal an die 800 Arbeitskräfte.

Vom Hauptmarkt zur Sommerfrische

1877 kam die Eisenbahn ins Erlauftal – und mit ihr kamen die Sommerfrische-Gäste aus Wien, die das Stadtleben am Fluss und die landschaftliche Schönheit der Umgebung schätzten. Wanderwege und Aussichtswarten entstanden, und an der Erlauf eine der ersten öffentlichen Badeanstalten der Region.

Mit großen Schritten in die moderne Zeit

Mit der Einführung von Kohlefadenlampen gehörte Scheibbs zu den ersten Städten der Monarchie mit elektrischer Straßenbeleuchtung, 1898 wurde die erste zentrale Wasserleitung in Betrieb genommen.

Die Stadt wuchs weit über die einstige Wehrmauer hinaus, neue Brücken wurden eröffnet und das westseitige Erlaufufer befestigt – der Erlaufkai und die Erlafpromenade entstanden. Das Kraftwerk Mühlhof wurde gebaut und der Gemeinderat beschloss die Errichtung eines Krankenhauses.

Heute ist Scheibbs lebendige Bezirkshauptstadt mit über 4.200 Einwohnern sowie Kultur- und Gesundheitszentrum des Ötscherlands.

Wenn Sie die Geschichte der Stadt an Originalschauplätzen erleben wollen

Auf den Spuren des Großindustriellen Andreas Töpper führt die Scheibbser Altstadtrunde zu mehreren Stationen: Zur Töpperbrücke – hier ließ Töpper 1837 eine Brücke aus Holz von der Altstadt zu seiner Liegenschaft errichten. Zu seinem ehemaligen Administrationssitz in der Hauptstraße, einem spätgotischen Handelsherrenhaus mit Biedermeier-Fassade, in dem heute die Konditorei Reschinsky ihre Spezialitäten offeriert. Und zum Mausoleum der Familie Töpper im Töpperpark.

Am Weg zur Töpperbrücke spazieren Sie entlang der Erlafpromenade, vorbei an Jugendstilvillen aus der Sommerfrische-Zeit. Einen Eindruck von den ersten elektrischen Straßenlampen bekommen Sie in der Hauptstraße – zwei Kohlefadenlampen wurden dem einzig erhaltenen Original nachgebaut. 

In der Broschüre „Scheibbser Stadtbegleiter“ finden Sie Wissenswertes zur Altstadtrunde. Wer persönliche Begleitung und gute Geschichten schätzt, ist bei unseren StadtführerInnen bestens aufgehoben.