Die Schützen von Scheibbs

Kunstvoll bemalte Schützenscheiben erzählen vom Leben in Scheibbs.

Wer das Bürgerrecht in der Stadt Scheibbs erringen wollte, musste seine Bereitschaft zur Feuerbekämpfung und zur Verteidigung symbolisch beweisen: Er musste einen Amber Wasser vom Kirchturm auf das Kirchdach leeren und einen Schuss aus dem „Zielrohr“ abgeben.

Durch das Schießen auf Holzscheiben wurde regelmäßig in geselligem Kreise geübt und die Treffsicherheit überprüft. Für den Beitritt zur Scheibbser Schützengilde war es - anders als vielerorts - nicht erforderlich, einem Adelsgeschlecht anzugehören. Vielmehr galt die Voraussetzung, sowohl einen Festtagsrock als auch eine Büchse zu besitzen – dies war allerdings nur reichen Bürgern vergönnt.

Die erste Schießstatt lag einst nördlich des Wiener Tors an der Stelle der heutigen Kapuzinerkirche. Immer wieder mussten die Schützen der wachsenden Stadt weichen, heute steht die mittlerweile 7. Schießstätte bestens ausgestattet im nahen Burgerhofwald.

Noch heute zählen die Scheibbser Schützen zu den besten ihrer Zunft. So wurden in den letzten Jahren Bestplatzierungen bei der Europameisterschaft in Eisenstadt und der Weltmeisterschaft in Granada erzielt.

Geschichte in Bildern: Das Schützenscheibenmuseum

Das Schützenscheibenmuseum am Rathausplatz beherbergt die wertvollste Sammlung bemalter Schützenscheiben im deutschsprachigen Raum. Mehr als 200 Scheiben erzählen aus dem Leben im historischen und modernen Scheibbs über fünf Jahrhunderte. Sie zeigen Szenen aus der Geschichte der Stadt und der Schützengilde Scheibbs, berichten über große Ereignisse und auch von Auseinandersetzungen mit der Obrigkeit.

Das Schützenscheibenmuseum ist nach Voranmeldung bei der Stadtgemeinde Scheibbs im Rahmen einer Führung zu besichtigen.

Schützenscheibenmuseum